Otting: Ziemlich schnell war klar, in welche Richtung das A-Klassen-Topspiel am Sonntagnachmittag in Otting gehen würde. Der SV Laufen trat hervorragend auf und knipste sehr rasch das vermeintlich mögliche „Siegerlicht“ der DJK Otting ab und siegte schlussendlich souverän mit 4:0, welches den Sprung auf den 2. Tabellenplatz bedeutete.

Der Hausherr der DJK Otting sah sich nicht nur einer schieren Faninvasion aus Laufen gegenüber, sondern vor allem einer von Trainer Hermann Lindner exzellent eingestellten Mannschaft aus der Salzachstadt gegenüber. Von Beginn an hatte der SV Laufen großen Ballbesitz und bestimmte die Partie nach Belieben. Nach gut zehn Minuten erst konnte der Hausherr einige kleine Akzente für die Partie setzen, die aber von Anfang an nicht effizient und gefährlich genug waren, was sich vorweg durch das ganze Match zog. In der 16. Minute hätte es für den SV Laufen eigentlich schon erstmals klingeln müssen. Ein halbhoher Ball von Michael Hollinger gelang auf Dominik Lindner, der von links in den Strafraum lief. Lindner rutschte jedoch auf dem schwierigen Rasen aus und konnte nicht mehr genug Druck hinter seinen Abschluss bringen, um den Torerfolg zu feiern. Ein mehr oder weniger als Befreiungsschlag zu titulierender weiter Pass von Kapitän Florian Hollinger erreichte in der 21. Minute Christian Höhn, der das Leder auf Gerhard Nafe verlängerte. Nafe kam durch drei Verteidiger zum Schuss – knapp am Gehäuse vorbei. Die Führung für den SV Laufen lag deutlich in der Luft, denn der Hausherr fand keinerlei Mittel gegen die Lindner-Elf. Ein schneller Spielzug in der 24. Minute sorgte für die nächste Torchance der Gäste. David Cienskowski lief mehr oder weniger alleine auf das DJK-Tor, legte vor dem eigenen Abschluss aber uneigennützig auf Gerhard Nafe ab, der den Pass aber nicht mehr erreichte. Doch eine Minute später die längst fällige Gästeführung. Ein Pass von Christian Höhn aus dem Mittelfeld in die Spitze konnte Gerhard Nafe verarbeiten, der Torwart Stefan Fenninger ausguckte und zum 0:1 einschob (25.). Nur drei Minuten darauffolgend (28.) legte der Gast nach – und dies auch völlig berechtigt. Eine Flanke des 1:0 Torschützen Gerhard Nafe flog auf den zweiten Pfosten, wo Kapitän Florian Hollinger am höchsten hinaufstieg und per Kopf zum 0:2 erhöhte. Auch die nächste Torchance, wie eigentlich stetig in diesem Spitzenmatch, gehörte dem SV Laufen. Ein Querschläger in der 35. Minute flog einschussfähig auf David Cienskowski. Erneut zu uneigennützig schob er das Leder auf Gerhard Nafe, der nicht entscheidend ans Runde kam. Doch auch diesmal ließ der nächste Treffer nicht lange auf sich warten. Mit einem schlauen Pass aus dem Mittelfeld bediente Kapitän Florian Hollinger Dominik Lindner, der sofort abzog. Keeper Fenninger, der nicht den sichersten Eindruck vermittelte, konnte den Ball nicht festhalten, so dass der bereitstehende David Cienskowski nur noch den Fuß hinhalten musste – 0:3 (36.). Ein Freistoß in der 43. Minute leitete für den SV Laufen die nächste Möglichkeit ein. Von Dominik Lindner kam das Leder auf Gerhard Nafe, der scharf in die Gefahrenzone hereingab, wo es David Cienskowski mit der Pike versuchte und am Aluminium (Pfosten) scheiterte. Die DJK Otting konnte sich im ersten Durchgang nicht nur beim Aluminium bedanken, sondern auch an der teilweise übertriebenen Uneigennützigkeit der Gästeoffensive, dass der Spielstand noch im erträglichen Maße blieb.

Auch im zweiten Durchgang änderte sich der Spielverlauf nicht merklich. Weiter war, mit einigen kleineren Ausnahmen, der Gast vom SV Laufen in der Vorwärtsbewegung. Helmuth Putzhammer fing in der 62. Minute einen Pass aus der DJK-Abwehr ab und lief an der Außenbahn entlang. Putzhammer brachte seine Flanke in der Folge scharf ins Zentrum, wo David Cienskowski mit seiner Direktabnahme knapp am Torerfolg scheiterte. Der Hausherr hatte im gesamten Verlauf eigentlich keine echte Torchance, nur durch Standards konnte manchmal einige Kleinigkeiten dem eigenen Publikum angeboten werden, doch wirklich gefährlich wurde die Mühlbacher-Elf an diesem Sonntagnachmittag nie. Souverän spielte sich der SV Laufen teilweise die Bälle zu und gewann auch im Mittelfeld entscheidende Zweikämpfe. Keeper Philipp Krois, im Laufener Kasten hatte einen durchaus entspannten Nachmittag und konnte sein gelb glänzendes Trikot so gut wie schadlos halten. Erst in der Schlussphase legte der Gast nochmals eine Schippe drauf und stellte das Visier wieder deutlicher in Richtung Heimtor ein. Wieder war es ein weiter Ball aus der eigenen Hälfte, der David Cienskowski in Aktion brachte. Cienskowski versuchte das Leder flach an Torhüter Fenninger vorbeizuschieben, doch diesmal bekam der Ottinger Schlussmann noch die Fingerspitzen dran – Eckstoß. Dieser brachte zwar für Hermann Lindners Mannen nichts ein, doch die nächste Offensivaktion brachte den vierten Treffer der Partie. Über die Außenbahn sprintend konnte Christian Höhn punktgenau das Leder ins Zentrum schlagen. In allerhöchster Not vor Laufens Stürmer Nafe und Cienskowski rutschte Maximilian Rohlik in diese Flanke und grätschte den Ball unerreichbar für den eigenen Keeper ins Netz – 0:4.

Der Endstand war für den SV Laufen mehr als verdient, ließ man doch im Verlauf des Spiels viele hochkarätige Chancen auch noch aus. Die DJK Otting fand zu keiner Zeit Mittel, wirkliche Torgefahr zu erzeugen und die Laufener Elf unter Kontrolle zu bringen. Der SV Laufen rutscht damit in der Tabelle auf den 2. Tabellenplatz und ist somit vor den letzten beiden Spielen des Jahres erster Verfolger des Lokalrivalen aus Leobendorf.


Maximilian Weber (links) und Dominik Lindner hielten ihre linke Seite in der Defensive gemeinsam schadlos und konnten dabei auch noch in der Offensive einige Akzente für das SVL-Spiel setzen.

Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen