Freilassing: Zwei Teams, die sich größtenteils neutralisierten, trafen sich am Mittwochabend (21. Juni) auf dem Gelände des Badylon-Sportparks in Freilassing. Der ESV Freilassing II empfing den SV Laufen. Ein Spiel, welches keinen Sieger verdient gehabt hätte, endete mit einem Tor in der letzten Minute glücklich mit 2:1 für die heimischen Eisenbahner.

Die erste gute Torchance der Partie hatte der Gast vom SV Laufen, der aber in der ersten Halbzeit über weite Teile nicht das umsetzte, was sie sich vornahmen. Gabriel Öllerer erschien in der Nähe des Strafraums und legte uneigennützig auf Julian Draak ab, der aber knapp im Abseits stand (4.). Gleich in der 7. Minute bestrafte der ESV die erste Nachlässigkeit der Gäste. Mit einem Lupfer über Laufens Abwehr hinweg setzte Jakob Grath seinen Mitspieler Tobias Rohr ein. Rohr war nicht im Abseits und brachte mit der Pike das Leder an Torwart Micha Rinninger vorbei – 1:0. Der Ausgleich wäre schon in der 14. Minute fällig gewesen. Simon Maier stahl dem ESV im Spielaufbau das Leder und lief in den Strafraum. Der Winkel war ein wenig spitz, aber nicht unmöglich. Maier wollte in der Folge Torhüter Rashid Engler mit einem Lupfer überwinden, doch dieser war nicht hoch genug angesetzt. Engler fing ohne Probleme. Nachdem viel Leerlauf im ersten Durchgang zu sehen war hatte der SVL nach gut einer halben Stunde die nächste Einschussmöglichkeit. Nach einem schnellen Zuspiel aus dem Mittelfeld kam Helmuth Putzhammer aus spitzem Winkel zum Abschluss. Putzhammers Schuss klatschte an den Pfosten. Überhaupt stellt sich in den letzten Wochen das Aluminium als bester Freund des SV Laufen heraus, so auch an diesem Mittwochabend. Auch in der 43. Minute rettete Freilassings Aluminium den Spielstand für den ESV. Gabriel Öllerer legte erneut uneigennützig an der Strafraumlinie auf Florian Hollinger. Dieser setzt seinen Schuss, wie zuvor Putzhammer, an den Pfosten. Viel Stückwerk war im ersten Durchgang zu sehen. Zumeist spielte sich die Partie in der neutralen Zone ab.

Ähnlich ging es im zweiten Durchgang weiter. Es war ein Kampf um jeden Meter und Schiedsrichter Aicher zückte das ein oder andere Mal den gelben Karton, um die Akteure etwas einzubremsen. Nach fünf Minuten Spielzeit im zweiten Durchgang war es aber wieder der SV Laufen, der die nächste Torchance herausspielte. Eine gute Flanke von Julian Draak fischte Torwart Engler zwar aus der Luft, doch der Ball flog zu Florian Hollinger. Hollingers Nachschuss wurde noch vor dem Einschlag geklärt. Beide Teams agierten zwar in der Folge durchaus mit der einen oder anderen sehenswerten Spielaktion, doch zumeist war vor dem Strafraum das Ende aller Träume erreicht. Robin Dauernheim vom ESV zeichnete sich hier als gefährlichster Akteur der Hausherren aus, während der zur Pause ins Spiel gekommene Tobias Prantler die Außenbahn im Offensivbereich mit Sprints beackerte und versuchte, Strafraumaktionen zu initiieren. So auch in der 71. Minute als Prantler sprintend über die linke Außenbahn kam und gut 20 Meter vor dem Tor mit einem Haken seinen Gegenspieler stehen ließ. Prantlers Schuss wurde noch abgefälscht und schlitterte, wie sollte es derzeit beim SV Laufen auch anders sein, an den berühmt berüchtigten Pfosten. Doch drei Minuten später, in Minute 74, der verdiente Ausgleichstreffer. Und eins sei vorweggesagt: So hätte es auch bis zum Schluss bleiben können und keiner hätte sich beschweren können. Julian Draak setzte sich unter Bedrängnis bis zur Torauslinie durch und flankte an den Rand des Fünfmeterraums. Dort stand Gabriel Öllerer in der Luft und nagelte fast wie eine Befreiung das Leder per Kopf zum 1:1 in die Maschen. Der Schlusspunkt der Partie bei wunderbaren Außenbedingungen war jedoch dem ESV, und dies überraschend, vorbehalten. Kurz vor dem Schlusspfiff erreichte ein Rückpass Laufens Keeper Micha Rinninger. Rinninger, in den 90. Spielminuten mit einer glänzenden Leistung behaftet, unterlief ein Lapsus. Er passte den Ball mehr oder weniger direkt in die Füße von Robin Dauernheim. Dauernheim zögerte nicht lange und schoss nach einigen Metern Laufweg locker zum 2:1 Testsieg für den ESV Freilassing II ein.

Ein Unentschieden hätte allem genüge getan. Die erste Halbzeit war beidseitig sehr ausbaufähig, im zweiten Durchgang beide Teams deutlich verbessert. Klar wurde dem A-Klassisten aus Freilassing und dem Kreisklassisten des SV Laufen, das in der nächsten Woche startenden Punktesaison für keinen Verein Geschenke verteilt werden und sich alles hart erarbeitet werden muss.