Laufen: Die Salzachstädter Herren konnten am Freitagabend in einem beeindruckenden Comeback einen 4:2 Heimsieg gegen den SV Linde Tacherting erzielen. Der SV Laufen bleibt damit auf heimischen Rasen in sportlicher Sicht unbesiegt.
Der SV Linde Tacherting konnte im ersten Durchgang mit viel Kraftaufwand einiges anbieten und die Gästefans begeistern, dem SV Laufen gelang nach der Pause aber ein beeindruckendes Comeback. Die Elf von Dieter Eckstein drehte das Match und gewann die zweite Hälfte souverän mit 3:0.
Nach kurzem beidseitigem Abtasten ging die Partie langsam in die Vollen und gesagt getan fiel auch schon der erste Treffer bei erfrischenden Temperaturen an der Freilassinger Straße in Laufen. Helmuth Putzhammer legte in der 8. Minute einen Freistoß aus dem Halbfeld auf den im Rückraum lauernden Tobias Prantler, der aus gut 25 Metern abzog. Der Schuss wurde noch abgefälscht und flog an Torwart David Weßelak vorbei in die Maschen – 1:0. Unbeeindruckt vom Rückstand spielte der SV Linde Tacherting gut auf und versteckte sich auf fremden Rasen keinesfalls. Die Hintermannschaft des SV Laufen wurde dabei einige Male ordentlich beschäftigt, doch diese konnte um Max Schmidt und dem starken Tobias Stockhammer allen Angriffen vorerst standhalten. Nach 16. Minuten allerdings passierte der Ball alle Laufener Spieler und es fiel der durchaus nicht unverdiente Ausgleichstreffer. Das Leder kam von Manuel Daub von der rechten Seite auf Johann Irl, der knapp vor der Sechszehnerlinie abzog und damit Keeper Kalcher überwand – 1:1. Ein durchaus interessanter und flotter Kick, den die 100 Zuschauer im Stadion an der Freilassinger Straße in Laufen zu begutachten hatten. Die erfrischenden Temperaturen unter Flutlichtbedingungen trieben ansehnlich beide Mannschaften zu guten Leistungen. Die Mannschaft von Trainer Fleißner drängte weiter auf das Kalcher-Tor. Ein weiter Diagonalball in der 23. Minute erreichte den Torschützen Irl, der samt Leder auf Strafraumhöhe sprintete und auf Stefan Scheitz zurücklegte. Scheitz strammen Schuss parierte Kalcher. In der Folge beruhigte sich die Partie bei einsetzendem Regen. Beide Teams kamen nicht mehr allzu oft in die gefährlichen Zonen vor. Der Gast aber mit einer Spur mehr Torabschlussversuchen als der Hausherr. Die Quittung dafür in der 42. Minute. In einen Freistoß von Robert Huber lief Alexander Oberhauser ein und kam mit dem Fuß an das Leder. Dabei rollte dieses aus kurzer Distanz zum 1:2 ins Tor. Zwei Minuten darauffolgend kam der Gast erneut gut über außen durch. Stefan Scheitz spielte einen scharfen Ball in Richtung Manuel Daub, der diesen direkt abnahm, aber verzog. Mit dem Halbzeitpfiff dann eigentlich die letzte absolut große Torchance für den Gast. Robert Huber knallte aus gut 30 Metern den Ball aufs Tor, dort konnte Thomas Kalcher noch die Fäuste hochbekommen und vereitelte einen weiteren Gegentreffer.
Der SV Laufen kam „runderneuert“ aus der Kabine. Trainer Eckstein fand für seine rotgekleideten Jungs wohl die richtigen Worte. Plötzlich lief es bei den Hausherren deutlich besser und alle Spieler holten nochmals einiges aus sich heraus. Nach elf Minuten im zweiten Durchgang (56.) konnte der Hausherr dann auch ausgleichen. Helmuth Putzhammer schickte David Cienskowski los, der sich von drei Gegenspielern nicht bedrängen ließ und seinen Schuss ins lange Toreck knallte – 2:2. Der Ausgleichstreffer bewirkte zusätzlich, dass der SVL das Spiel unter bessere Kontrolle bekam und auch in den Zweikämpfen eine deutlich höhere Präsenz zeigte. Nach 66. Minute erkämpfte sich David Cienskowski in einem hart geführten Zweikampf auf der linken Außenbahn den Ball, passte flach ins Zentrum, wo Helmuth Putzhammer hineinrutschte. Putzhammer verfehlte dabei nur haarscharf das Tor. Doch Putzhammer war es dann eine Viertelstunde vor Schluss, der das Spiel für den SV Laufen nun auch im Ergebnis drehte. Ein Traumtor durch einen Freistoß des Laufener Oldies sorgte für die Führung. Putzhammer zog aus 20 Metern ein wenig überraschend für den Gästekeeper den Schuss aufs lange Eck, der Ball schlug zum 3:2 ein. Die Führung war auch mittlerweile sehr verdient, da die Eckstein-Truppe im zweiten Durchgang das Spiel machte und den SV Linde deutlich mehr beschäftigte als im ersten Durchlauf und die abnehmenden Kräfte des Gastes zu nutzen wusste. Aus einer Freistoßsituation der Gäste konnte der SV Laufen in der 81. Minute fast Kapital schlagen. Florian Krois fing das Leder nach einem Schussversuch des SV Linde ab und übergab an Helmuth Putzhammer, der den Konter einleitete. Putzhammer machte sich auf den Weg und rannte viele Meter bis er Tobias Prantler bediente. Prantler stach in den Strafraum und wurde gerade noch rechtzeitig vor dem Einschuss vom heranstürmenden Franz Eder in Zusammenarbeit mit seinem Torhüter Weßelak daran gehindert. Tacherting war in der Schlussphase zu ungenau mit den Pässen in die Gefahrenzone und konnte im Abschluss nicht mehr den ganzen Druck vorbringen, um nochmals zählbar gefährlich zu werden. Im Gegensatz dazu sorgte der SV Laufen in der 88. Minute für die Entscheidung an der Freilassing Straße. Spielführer Michael Hollinger, der seinen Bruder Florian als Kapitän der Laufener vertrat, zog ab. Der Ball wurde im Strafraum zweimal in Folge abgefälscht und fand unhaltbar für den Keeper den Weg ins Tor – 4:2. In der Nachspielzeit kassierte dann Max Schmidt auf Seiten des SV Laufen noch einen Platzverweis. Wegen wiederholtem Foulspiels zückte der umsichtig leitende Unparteiische Stefan Frisch (TSV Tengling), der einen sehr guten Tag erwischte, die Gelb-Rote Karte. Diese hatte aber keinen Einfluss mehr auf den Spielverlauf oder das Endergebnis.
Der SV Linde Tacherting wird nach dieser Auswärtsniederlage am kommenden Sonntag den Aufstiegsaspiranten des SV Oberteisendorf empfangen. Nicht minder einfacher stellt sich die Aufgabe für den SV Laufen dar. Die Salzachstädter gastieren am Samstag, den 1. September um 16 Uhr am Riedherrn beim FC Bischofswiesen.
Michael Hollinger erzielte die Entscheidung gegen den SV Linde Tacherting.
Foto: Michael Scheungrab (Archiv SV Laufen)