Bischofswiesen: Der SV Laufen bleibt glücklos. Auch im zweiten Auswärtsspiel unterlagen die Salzachstädter, diesmal am Riedherrn in Bischofswiesen, knapp mit 2:3. Unglücklich und nicht in allen Punkten verdient, musste der SVL ohne Zähler die Heimreise an die Salzach antreten.
Auf ungewohntem Kunstrasengeläuf tat sich der Gast von der Salzach in der Anfangsphase schwer gegen offensiv gut agierende Hausherren von Trainer Sebastian Parma ins Spiel zu kommen. Vor satter Zuschauerkulisse (135) unter nebelverhangenen Bergen kam der FC Bischofswiesen auf heimischen Kunstrasen stark ins Spiel. Schon nach einer Spielminute konnte der immer aktive Christoph Gruber den ersten Abschluss setzen. Den Schuss von der Strafraumkante parierte Laufens Torwart Thomas Kalcher jedoch glänzend. In der 14. Minute zeichnete sich der Schlussmann vom SV Laufen erneut aus. Nach einem Freistoß und der darauffolgenden Klärung von Maximilian Weber fasste sich Gruber aus über 25 Metern ein Herz und knallte das Runde in Richtung Tor. Der Ball senkte sich äußerst gefährlich, doch Kalcher tauchte das Runde heraus. Großer Spielfluss kam aber trotz allem nicht zustande, das Mittelfeld wurde größtenteils beachtungslos übergangen. Nach gut 20 Minuten hatte sich der SVL auf dem künstlichen Geläuf eingewohnt und konnte viel mehr Spielakzente setzen und konnte sich dabei aufgrund der Spielanteile den zweiten Teil des ersten Durchgangs sichern. Nach einer halben Stunde Spielzeit dann auch die folgerichtige Führung der Eckstein-Truppe. Diese Truppe bot den zahlreichen Fans aus Laufen einen sehenswerten Spielzug an, wo am Ende Maximilian Weber im Halbfeld das Leder auf Andreas Strasser legte. Der völlig freistehende Strasser blickte kurz auf und schoss flach und scharf auf das Schnitzlbaumer-Gehäuse. Strassers Schuss schlug im kurzen Torwarteck zentimetergenau am Pfosten ein – 0:1. Ein durchaus zu ahndender Strafstoß nach 41. Minuten hätte die Laufener weiter in Front bringen können. Bei dieser Aktion im Strafraum, wo Kapitän Michael Geisler Tobias Prantler sehr hart bedrängte, blieb zuerst der Pfiff des zuvor guten Schiedsrichters Christopher Laufke aus und zum Unglück der Gäste blieb Prantler auch noch verletzt am Boden liegen und musste das Spielfeld mit Hilfe der Betreuer verlassen.
Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der erste. Bischofswiesen kam gallig aus der Kabine und wollte unbedingt den schnellen Ausgleich erzielen. Heftig brannte es in Laufens Hintermannschaft schon in der 47. Minute. Fabian Motz lief Adrian Braunsperger auf der linken Außenbahn auf und davon und dribbelte sich auf die Torauslinie. Dort legte Motz das Leder in den Fünfmeterraum, wo billardartig alles passieren hätte können und kuriose Dinger zu sehen waren. Schlussendlich klärte Gästespielführer Florian Hollinger das Leder kompromisslos ins Seitenaus. Doch nur drei Spielminuten darauffolgend schlug es im Laufener Kasten ein. Über rechts kam der Ball zu Christoph Gruber, der auf den im Rückraum freistehenden Tobias Kern passte. Kern erwischte das Leder nicht voll, sein Schuss flog aber trotzdem auf tropfend über Kalcher hinweg zum 1:1. In Minute 53 hätte Kern fast den zweiten Bischofswiesener Treffer auf sein Konto schreiben können. Nach Sebastian Vorbergs Eckstoß stieg der angesprochene Kern am höchsten und versuchte mit einem Kopfballaufsetzer Kalcher erneut zu überwinden. Doch diesmal flog Kalcher dem Ball nach und fischte ihn frühzeitig vor dem Einschlag aus dem Tor. Nach dem folgenden wirkungslosen Eckstoß sorgte Kalcher durch seinen Abschlag für den zweiten Treffer der Salzachstädter. Kalchers Abschlag sollte den eingewechselten Fatos Krasniqi erreichen. Krasniqi wurde aber abgeblockt. Jedoch flog das Leder Richtung David Cienskowski, der an der Strafraumkante dieses aus der Luft nahm und mit einem leichten Aufsetzer den zweiten Treffer des SV Laufen erzielte – 1:2. Der SV Laufen war nun wieder im Spiel zurück, doch die nächsten gefährlichen Aktionen waren auf der gegnerischen Seite zu sehen. Einer von unzähligen langen Bällen in der 63. Minute erwirkte den erneuten Ausgleich. Der weite Schlag erreichte Christoph Gruber, der kurz vor der Strafraumlinie Fabian Motz bediente. Motz knallte, für Kalcher unhaltbar, das Runde ins Eckige – 2:2. Zum Unglück des SV Laufen verließ der vorher ordentliche leitende Laufke irgendwie seine Linie und brachte sich dabei manchmal selbst in Bredouille. Die gefährlicheren Aktionen in der Nähe des Strafraums hatte in den Folgeminuten nun der FC Bischofswiesen, der sich in der 69. Minute erstmals an diesem Samstagnachmittag selbst in Front brachte. Mario Rechtenbach durfte ohne entscheidende Bedrängung durch das Mittelfeld sprinten und zwanzig Meter vor dem Kalcher-Kasten auf Sebastian Vorberg ablegen. Vorberg ließ sich nicht lange bitten und schoss zur 3:2 Führung für den FC Bischofswiesen ein. In den Folgeminuten hätte der SVL die Partie wieder ausgleichen können. Ein Freistoß von Andreas Strasser wurde von der Riedherrn-Defensive unzureichend geklärt, so dass der aufgerückte Tobias Stockhammer die Schusschance bekam. Stockhammers Schuss konnte Keeper Schnitzlbaumer aber über die Torauslinie klären. Laufen war noch nicht besiegt, soviel schien klar, denn die Gäste versuchten weiterhin zumindest noch einen Punkt aus dem Talkessel mitzunehmen. In der 86. Minute aber dann der unrühmliche Schlusspunkt eines offenen Kunstrasenkicks. Der aufgerückte Spielführer des SV Laufen, Florian Hollinger, wurde in einem Luftkampf hart von hinten rangenommen und landete mit einer Blessur am Hinterkopf auf dem harte Geläuf. Schiedsrichter Laufke sah aber zuvor ein Schubsen von Stürmer Cienskowski und somit den Ausgangspunkt für das Bischofswiesener Foulspiel. Daraufhin zeigte er Cienskowski die Gelbe Karte. Cienskowski wollte die Sache, aus Laufener Sicht verständlicherweise, nicht auf sich beruhen lassen und kassierte vom Unparteiischen wegen Unsportlichkeit sofort die Ampelkarte. Pünktlich auf die Sekunde pfiff Laufke dann trotz zahlreicher Spielunterbrechungen die Partie ab, was jeden Beteiligten am Samstagnachmittag am Riedherrn mit ein wenig überraschten Gesichtern zurückließ.
Der FC Bischofswiesen schnappte sich mit diesem doch glücklichen Heimsieg den Aufstiegsrelegationsplatz (Platz 2), während der SV Laufen auf Platz 7 im Mittelfeld der Kreisklasse feststeckt. Für den SV Laufen soll und muss es wohl am nächsten Wochenende wieder ein Heimspiel richten. Der TSV Berchtesgaden, der selbst jeden Punkt gebrauchen kann, wird zu Gast sein. Der SVL konnte bisher alle drei Heimspiele sportlich erfolgreich gestalten und so soll es aus Sicht der Salzachstädter natürlich auch am kommenden Sonntag weitergehen.
Laufens Hintermannschaft musste zahllose lange Bälle in die Spitze abfangen. Hier steigt Maximilian Weber vor dem herankommenden Mario Rechtenbach zum Kopfball hoch.
Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen