Bayerisch Gmain: Ein harter Fight fand am Sonntagnachmittag in der GmoaArena in Bayerisch Gmain statt. Dabei konnte der SV Laufen mit einem glücklichen 2:1 Sieg in einem eigentlich fast auszurechnenden "Unentschieden-Spiel" den WSC aus dem Aufstiegsrennen kegeln und sich selbst mindestens die Relegation sichern.
Von Anpfiff an entwickelte sich in der GmoaArena ein körperlich intensives Spiel mit zahlreichen Nicklichkeiten und auch Foulspielen. Die beiden Teams schritten an der Grenze der Legalität und mussten diese auch manchmal überschreiten. Schiedsrichter Patrick Gramsamer (TSV Tittmoning) konnte sich definitiv nicht mangels Arbeit beschweren. Eine erste äußerst strittige Situation fand in der 8. Minute im Bayerisch Gmainer Strafraum statt. Ein hartes Einsteigen von Simon Angerer an Gerhard Nafe ahndete Gramsamer nicht und entschied auf Eckstoß - da hätte der ein oder andere Unparteiische durchaus auch auf den Punkt gezeigt. In Minute 14 dann die erste gefährliche Situation für die Hausherren. Nach einem Eckball des SV Laufen konterte der WSC unwiderstehlich. Schnell lief der Ball über Michael Eberlein, der per Diagonalpass Dennis Freudenreich fand. Freudenreichs Schuss landete am Außennetz. Erneut stand Laufens Stürmer Gerhard Nafe in der 26. Minute im Mittelpunkt des Geschehens. Nafe stach von außen in den Strafraum und wurde nach einer Finte erneut von Simon Angerer klar zu Fall gebracht. Gramsamer sah dies anders und ließ die Partie weiterlaufen. Der Fußballgott stand derzeit noch auf Seiten des WSC Bayerisch Gmain. Viele Aktionen in den Offensiven konnten aber nicht stattfinden, da die Defensivreihen größtenteils gute Arbeit verrichteten und nur wenig zuließen. Einen Schock erhielt der WSC dann in der 44. Minute. Nachdem Kendrick King schon zuvor wegen einem Foul die Gelbe Karte sah, zückte Gramsamer in dieser Spielminute die Gelb-Rote Karte. Grund: King meldete sich nach einer Behandlungspause nicht an und betrat das Feld. Bayerisch Gmain nun 45 Minuten mit zehn Mann.
Ab der Halbzeitpause wurde das Spiel rasanter und vor allem rassiger. In der prallen Frühlingssonne beharkten sich die Akteure weiter auf Messers Schneide. Eine kuriose Torchance verzeichnete der Gast des SV Laufen in der 49. Minute. Eine verunglückte Flanke von Maximilian Hanel flog immer näher in Richtung Tor und senkte sich gefährlich. Torwart Patrick Brunold musste sich schon richtig strecken, um den Ball noch unter der Latte herauszukratzen. Ein Tor, egal auf welcher Seite, kündigte sich zusehends an. So dann auch in der 60. Minute. Eine Flanke von Adrian Schläfke landete nach Kopfballverlängerung am zweiten Pfosten. Dort stand Dennis Freudenreich seelenruhig und völlig unbeachtet von Laufens Defensive frei und konnte mit einem harten Flachschuss Laufens Torwart Michael Höglauer zum 1:0 überwinden. Nun öffneten sich auch die Emotionsschleusen und es wurde kein Grashalm unberührt gelassen. Nach einem kurzen Schock und gut aufspielenden Hausherren fand der Gast in die Partie über den Kampf zurück. Anzeichen auf den Ausgleich sahen die 150 Zuschauer dann in der 74. Minute. Per Dropkick versuchte sich Christian Höhn aus der Distanz, er verzog allerdings um gut zwei Meter. Nur eine Minute später sah WSC-Keeper Brunold nicht allzu gut aus. Aus 20 Metern schoss Helmuth Putzhammer seinen Freistoß, von Kapitän Florian Hollinger kurz abgelegt, aufs Tor und brachte das Runde an Brunold vorbei - 1:1. Auf dem Boden, in der Luft, einfach überall wurde um jeden Ball gefightet, im Versuch sein eigenes Momentum zu kreieren. Zahlreiche Gelbe Karten musste Schiedsrichter Gramsamer in dieser Phase zeigen, um die Emotionen ein wenig unter Kontrolle zu behalten. Es musste wohl ein Joker richten. Diesen brachte Trainer Hermann Lindner schon in der 70. Minute und dieser stach in Person von Dominik Lindner in der 89. Minute. Ein Freistoß von Helmuth Putzhammer flog über Freund und Feind hinweg auf den zweiten Pfosten, wo Dominik Lindner sich das Leder aus der Luft holte und mit der Innenseite das viel umjubelte 2:1 für den SV Laufen zu erzielen. Einmal kam der WSC noch vor das Tor des SV Laufen, wurde aber durch die massive Deckungsarbeit des Gastes vom späten Ausgleich abgehalten.
Damit ist im Aufstiegskampf der A-Klasse 6 eine Spielrunde vor Schluss schon mal eine Entscheidung gefallen. Der WSC Bayerisch Gmain kann nicht mehr eingreifen und wird unter aller Voraussicht die Runde mit dem 3. Platz beenden. Am letzten Spieltag steht nun der SV Leobendorf mit zwei Punkten in Front auf Meisterkurs. Der SV Laufen dahinter empfängt am Samstag, den 3. Juni den TSV Teisendorf 2 (das Hinspiel ging an Teisendorf). Der SV Leobendorf empfängt den WSC Bayerisch Gmain. Mit lediglich einem Punkt kann der SV Leobendorf die Meisterschaft feiern und den SV Laufen in die Relegation schicken. Bei einer Leobendorfer Niederlage gegen den WSC Bayerisch Gmain und einem gleichzeitigen Sieg des SV Laufen auf heimischen Platz gegen den TSV Teisendorf kann das Meisterteller nur wenige Kilometer weiter nach Laufen gefahren werden. Spannung pur am letzten Spieltag der A-Klasse 6. Die mögliche Relegation findet im Übrigen wenige Tage nach dem letzten Spieltag statt. In einem Spiel auf neutralem Platz muss sich der Zweitplatzierte der A-Klasse 6 mit dem Drittletzten der Kreisklasse 4 messen. Derzeit wäre dies der TSV Berchtesgaden.
Laufens Stürmer Gerhard Nafe wurde immer hart bedrängt und musste sich teilweise hart erwehren. Mindestens einmal hätte er für seine Mannschaft einen Strafstoß erhalten dürfen – trotzdem reichte es für einen 2:1 Sieg in Bayerisch Gmain
Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen