Bayerisch Gmain: Das hat sich Laufens Reserve vermutlich vor dem Spiel ganz anders vorgestellt. Als tabellarisch mehr als gleichwertige Mannschaft fuhr man am Samstag in die GmoaArena und musste eine 6:2 Klatsche entgegennehmen. Wenig Gegenwehr zeigte der SV Laufen bei Regenwetter, lediglich Doppeltorschütze und „Comebacker“ Tobias Stockhammer kann man lichtblickend erwähnen.
Wolkenverhangenes Staufenpanorama empfing die Spieler und Zuschauer am Samstagnachmittag in der GmoaArena in Bayerisch Gmain. Den ersten Schrecken mussten die Gäste aus Laufen schon nach drei Spielminuten verkraften. Verteidiger Alexander Schumann musste nach einem seiner Vorstöße verletzt das Feld verlassen. Sicherlich der erste Schlag ins Kontor der Salzachstädter. Jedoch ereignete sich in den ersten zehn Minuten nicht viel. Ein großes Abtasten ohne wirklichen Drang nach vorne war auf beiden Seiten zu sehen. Lediglich ein kleiner Nadelstich der Hausherren gegenüber der Laufener Defensive sorgte für kurze Aufmerksamkeit auf den Rängen. Doch irgendwie stellte der WSC Bayerisch Gmain nach zwanzig Minuten fest, dass der SV Laufen am heutigen Tage lieber im Bett geblieben wäre und fingen an, ihr Spiel nach Fußball aussehen zu lassen. Und schon in der 22. Minute schepperte es dann erstmals in der Gmoa, nach wie vor eigentlich aus dem Nichts. Danny Schönfelder brachte das Leder hoch an die Strafraumgrenze, wo Dietmar Nagelmüller auf den fast unbeobachteten Ulli Neunzig weiterleitete, der dann zum 1:0 einschoss. Ein langer Ball von Michael Hofmann in der 29. Minute in Richtung Dietmar Nagelmüller erbrachte die nächste Heimchance. Womit allerdings Nagelmüller nicht rechnete, war ein mitspielender Gästekeeper Thomas Kalcher, der Nagelmüller beim Versuch des Ausspielens das Leder vom Schlappen pflückte. Eine Minute später kam Nagelmüller nach einem Linienpass von Tom Schubert erneut gefährlich im Strafraum. Auch diesmal bewahrte Kalcher seine Elf vorerst vor Schlimmeren. Dem SV Laufen war klar, dass sie gut beraten waren, langsam aber sicher mehr für das Spiel zu tun. Der Geist war sicherlich willig, jedoch machte noch nicht jeder Körper mit. So war es dann nur eine Frage der Zeit, bis der WSC Bayerisch Gmain den zweiten Treffer erzielen konnte. Ulli Neunzig kam über die rechte Außenbahn zur Torauslinie gelaufen und passte quer auf Alexander Stüber. Stüber zog direkt ab und fand mustergültig das Kreuzeck zum 2:0 (38.). Eine Minute nach dem zweiten Treffer schon das dritte Tor der Hausherren. Ulli Neunzig lief fast unbehelligt von der Mittellinie kommend über außen in den Strafraum und überwand den nicht beneidenswerten Kalcher im langen Toreck zum 3:0, was den Halbzeitstand bedeutete.
Die Hoffnung starb beim Gast natürlich zuletzt und mit zwei Einwechslungen versuchte Gästecoach Hanel mehr Bewegung ins Spiel zu bekommen, was jedoch nur blitzartig gelang, denn vorerst spielte weiterhin nur der WSC. Drei Minuten nach Wiederanpfiff (48.) kam der Hausherr erneut gefährlich vor Laufens Tor. Mittlerweile im ständigen Regen brachte man mit einer Ballstafette über Dietmar Nagelmüller Tom Schubert ins Spiel. Schubert legte trotz eigener sehr guten Torchance nochmal ab auf Alexander Kress, der aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf. Lange jedoch wollte das vierte Tor des Tages nicht auf sich warten lassen und in der 51. Minute war es dann auch soweit. Wiederum ein schneller Vorstoß stellte den Großteil des Defensivverbundes des SV Laufen schachmatt. Schubert brachte das Leder wieder in die Gefahrenzone auf Alexander Kress. Kress schob das Leder durch die verbliebenen Verteidiger hindurch auf Dietmar Nagelmüller, der aus kurzer Distanz auf 4:0 erhöhte. Und weil der Bayerisch Gmainer Tordrang noch nicht gestillt war, knallte es in der 54. Minute erneut. Mit einem schönen Pass aus dem Mittelfeld brachte Alexander Stüber Ulli Neunzig in Aktion. Neunzig schoss das Leder scharf in den Fünfmeterraum, wo Nagelmüller nur noch volley abstauben musste – 5:0. Jetzt anscheinend reichte es dem SV Laufen mit dem Sturmdrang des WSC und endlich führte man eigene Aktionen bis in den Strafraum durch. Nach einem Doppelpass mit Christopher Otoide konnte der bemühte Michael Niedermeier in der 59. Minute Marco Lindner im Zentrum bedienen. Lindner schoss allerdings unbedrängt von der Strafraumgrenze übers Tor. Nun schlug die Zeit des in der Halbzeit eingewechselten Tobias Stockhammer, der für den SV Laufen nach Verletzung sein Comeback feiern durfte. Nach einem Eckball von Marco Lindner in der 65. Minute köpfte der Rückkehrer mustergültig und unhaltbar das Leder ins Netz – 5:1. Stockhammer, der zumeist aus dem Mittelfeld agierte war wohl, wenn man das Endergebnis mal ausklammert, ein guter Tag vergönnt, denn auch den zweiten Treffer für den SV Laufen erzielte dieser SVL-Akteur. Wieder musste ein Standard dafür sorgen. Ein Freistoß von Michael Niedermeier landete am langen Eck, wo Tobias Stockhammer seinen Kopf zwischen die Verteidigerbeine streckte und sich über das 5:2 freuen durfte. Der SV Laufen war seit dem Anschlusstreffer durchaus ansprechender im Spiel und hatte sich den zweiten Treffer verdient. Jedoch schlug der WSC Bayerisch Gmain nochmals zurück und machte aus dem Match eine Klatsche für den SV Laufen. Vorausgegangen war ein Pass aus dem Mittelfeld auf den ins Abseits gelaufene Alexander Kress. Kress, der ungeahndet in dieser Position den Ball annehmen wollte, wurde vom erneut weit vor dem Tor mitspielenden Thomas Kalcher unterbrochen. Kalchers Scherenschlagbefreiung fand aber nicht die nötige Höhe und Weit und Dietmar Nagelmüller empfing ungefähr 25 Meter vor dem Laufener Kasten das Leder. Nach kurzem Antritt überhob Nagelmüller den noch zurücklaufenden Kalcher, der dem Ball zum 6:2 Endstand nur noch nachblicken konnte.
Konnte trotz aller Bemühungen mit seiner Abwehr seinen Keeper Thomas Kalcher die sechs Gegentreffer nicht ersparen: Laufens Kapitän Florian Kalb, der hier den Gmoaner Alexander Kress erwartet.
Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen