Ein äußerst taktisch geprägtes Spiel, wo keine Mannschaft den ersten Fehler begehen wollte, entwickelte sich an der Freilassinger Straße in Laufen zwischen den beiden U17 Spitzenteams des SV Laufen und der SG Reichenhall/Bayerisch Gmain. Im allgemeinen Abtasten in den ersten zehn Spielminuten ergaben sich zwar vereinzelte Vorstöße der beiden Teams, mit leichten Vorteilen für die Gäste aus der Kurstadt, dennoch allesamt zu ineffektiv. In der neutralen Zone des Spielfelds musste der SV Laufen oft hinterherlaufen, da man den einen entscheidenden Schritt zu oft zu spät dran war. Die SG aus der Kurstadt kontrollierte das Mittelfeld und konnte dadurch einen Hauch mehr in der Offensive anbieten als der SVL. Torszenen allerdings waren eine eklatante Mangelerscheinung im Spitzenmatch. Zum Ende der ersten Hälfte kam der SV Laufen dann besser ins Spiel und sich vereinzelt Torszenen erarbeiten. Simon Maier beispielsweise konnte in der 38. Minute abziehen, doch sein Schuss segelte gut zwei Meter am Tor vorbei.
Ähnlich lief auch der zweite Durchgang. Keine Fehler einzubauen und die taktischen Grundordnungen einhalten, für Fußballkenner ein Leckerbissen, für "Laien" eine zähe Angelegenheit. Wirklich entscheidende Torszenen, trotz Überlegenheit der Gäste, konnte die SG weiterhin nicht herausspielen. Irgendwann aber gaben die Gäste noch mehr Gas und die Chancen häuften sich und wurden auch deutlich gefährlicher. In Minute 57 narrte Kapitän Marco Schmitzberger Laufens Verteidiger Lorenz Fuchs mit einem Trick und kam so durch die Defensive hindurch. Statt selbst abzuschließen, legte Schmitzberger das Leder auf Dominik Haßlberger ab, dem das Leder aber über den Schlappen rutschte, so dass Laufens Torwart Thomas Rudholzer den Ball begraben konnte. Nur wenige Augenblicke später landete ein Diagonalpass bei Florian Leissing, der sich im Strafraum freilief. Leissings Schuss landete jedoch am Außennetz. Doch in Minute 58 dann die Führung der Gäste, die sich in den Augenblicken davor ankündigte. Ein weiter Ball von Yunus Kaya erreichte Dominik Haßlberger, der sich körperlich im direkten Duell gegen Lorenz Fuchs durchsetzte und das Leder über Thomas Rudholzer hinweg unter die Latte nagelte - 0:1. Vor allem in der körperlichen Präsenz war die SG Reichenhall/Bayerisch Gmain nun den Deut besser als die Salzachstädter, was sich auch auf dem Spielfeld zeigte. Doch langsam musste der SV Laufen was machen, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Lennart Fuchs lief in der 70. Minute über die Hälfte des Spielfelds und nahm dabei auch den Ball mit. Fuchs konnte sogar noch die Flanke hineinschlagen. Bevor Simon Maier zum Abschluss kam, wurde durch einen Gästespieler zur Ecke geklärt. Diese führte David Lehnert aus und Michael Felber stieg schulmäßig hoch und erwischte den Eckstoß fast perfekt. Felbers Kopfstoß strich nur hauchdünn über das Gehäuse des Gästegoalies Maximilian Krug hinweg - das hätte der Ausgleich sein können, der wohl ein Remis als Endergebnis hervor gebracht hätte. Doch schlussendlich kam es anders. Munterer wurde der Spitzenkick in Laufen allemal, auch bei vergebenen Torchancen. In Minute 76 lupfte Marco Schmitzberger über die Abwehr hinweg auf Arbnor Hasani, der am Pfosten scheiterte. Zwei Minuten vor Schluss versuchte sich dann nochmals Michael Felber am Torerfolg. Aus gut 16 Metern, bedient aus dem eigenen Mittelfeld, zog Felber seinen Schuss knapp übers Tor. Die Schlussminute brachte dann die Entscheidung. Nach einem Freistoß des SV Laufen durch Maximilian Obermayer, den Keeper Krug festhielt entstand das 2:0 für die Gäste. Krug schickte sofort seine Mitspieler in Richtung Offensive. Dominik Haßlberger trieb in der Folge das Runde durchs Mittelfeld und sah den auf links losstartenden Marco Schmitzberger. Schmitzberger zog auf der Außenbahn seinem Gegenspieler davon und flankte scharf in den Strafraum. Florian Kastrati konnte sich das Leder gut annehmen, tanzte Jonas Gembala aus und brachte den Ball flach an Torwart Rudholzer vorbei in die Laufener Maschen - 0:2.
Mit diesem Auswärtssieg ist die SG Reichenhall/Bayerisch Gmain auf bestem Wege die Meisterschaft der Gruppe Ruperti 1 zu holen. Die Verfolger des SV Laufen, SV Saaldorf und der SG Waging/Petting sind mehr oder weniger auf Unterstützung anderer Mannschaften angewiesen und auf einen Ausrutscher des Spitzenreiters aus der Kurstadt.
Viel spielte sich in Laufen in der neutralen Zone ab. Wie hier ein Luftduell zwischen Maximilian Obermayer (in blau) und Reichenhalls Arbnor Hasani.
Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen