Laufen: Zum Zerreißen waren die Nerven am Samstagnachmittag am Sportgelände des SV Laufen. Die Laufener empfingen zum Stadtderby den SV Leobendorf. Aufgrund einer souveränen Abwehrleistung und eines kurzminütigen Auftritts von Leobendorfs Dominik Strang konnte der Gast aus Leobendorf diese Partie mit 2:0 für sich entscheiden.
Die ersten Spielminuten sahen die ca. 550 Zuschauer einen nervösen Auftritt beider Teams mit einem leichten Chancenplus für die grüngekleideten Leobendorfer. Die erste Torchance hatten dadurch auch die Gäste. Ein weiter Schlag von Maximilian Rudholzer flog über die Laufener Abwehr hinweg, wo sich Johann Spatzenegger per Dropkick versuchte, am Tor vorbei (7.). Der durchaus gefährliche Spatzenegger hatte zwei Minuten später wieder eine Chance auf seinen Schlappen. Er spielte sich gegen Maximilian Weber und Dominik Lindner hindurch in den Strafraum, scheiterte aber schlussendlich aus kurzer Distanz an der Schussgenauigkeit. Der Hausherr des SV Laufen wurde nach zwanzig Minuten ein wenig stärker und kam das ein oder andere Mal durchaus vielversprechend in die Leobendorfer Gefahrenzone. Langsam aber sicher kochten auch ein wenig die Emotionen hoch, aber vorwiegend eher außerhalb des Feldes. Geschürt wurden diese Emotionen durch unnötige Fouls an nicht entscheidenden Stellen, die dann durchaus mit einigem schauspielerischen Talent übertrieben zelebriert wurden. In dieser Phase war der Hausherr deutlich besser im Spiel und das Derby fand in größten Teilen in der Leobendorfer Hälfte statt, doch richtig gefährlich konnten die Salzachstädter nicht werden, obwohl zu den vorangegangenen Wochen eine Verbesserung zu sehen war. Mit diesen spielerischen Mitteln versuchte man den Gast zu überwinden. Dieser operierte größtenteils mit langen Bällen auf ihre schnellen Stürmer und konnte somit Gefahr vor dem Tor des SVL-Keepers Thomas Kalcher entfachen. Zählbar wurde es allerdings vor dem Pausenpfiff für kein Team mehr, was dem Nervenkostüm so manchem Zuschauer nicht wirklich zuträglich war.
Im zweiten Durchgang wurde der Gast von Trainer Moritz Bauregger deutlich mutiger und beschäftigte kräftig Laufens Hintermannschaft. Schon in der 49. Minute die erste Schrecksekunde, die der SV Laufen zu überstehen hatte. Laufens Michael Hollinger verlor im Mittelfeld den Ball an Tobias Walter, der sofort Leon Schifflechner steil schickte. Die Laufener Abwehr spekulierte mit einer Abseitsstellung, doch Schiedsrichter Schwaighofer ließ weiterlaufen. Anstatt aber selbst zu vollenden, legte Schifflechner auf Spatzenegger, der es aus spitzem Winkel deutlich schwerer hatte als sein Sturmpartner. Spatzenegger verfehlte im Anschluss das Gehäuse um einiges. Wiederum konnte sich Spatzenegger in der 55. Minute vor dem gegnerischen Strafraum durchsetzen und mit links in Richtung Tor schießen. Der Ball flog an den Pfosten und nach Schläfrigkeit der Laufener Defensive vor die Füße des zur Halbzeit eingewechselten Dominik Strang, der ziemlich locker zum vielumjubelten 0:1 einschoss. Der SV Leobendorf hatte von Beginn der zweiten Halbzeit an Oberwasser und versuchte nach der Führung einen weiteren Treffer zu erzielen, um eine Vorentscheidung hervorzurufen. Dies gelang auch zehn Minuten nach der Führung. Wiederum sehenswert kam die Bauregger-Crew über die Außenbahn. Tobias Walter schickte erneut Schifflechner steil, der das Leder ins Zentrum brachte. Dominik Strang konnte durch eine weitere Schläfrigkeit der Laufener Hintermannschaft fast unbedrängt zum 0:2 einnetzen. Strang verließ in der Schlussphase leicht angeschlagen wieder das Feld, was ihn bei einem knapp über 40-minütigen Einsatz zum Kurzzeitarbeiter in dieser Partie machte – für zwei Tore reichte es dennoch. Dieser zweite Treffer durch Dominik Strang trug nicht wirklich dazu bei, dass der SV Laufen seine seit Beginn des zweiten Durchgangs etwas anliegende Nervosität ablegte. Die von Hermann Lindner trainierten Salzachstädter konnten zwar einige Male sehenswert spielerisch aufhorchen lassen, doch ganz nach vorne ging bei den Hausherren einfach deutlich zu wenig. Die Abwehr der Leobendorfer hielt vielfüßig stand und stand tief vor dem eigenen Strafraum, was die Sache für den Hausherren nicht einfacher machte. Nur vereinzelt konnte der SV Laufen in der Schlussphase der Partie ein wenig Gefahr hervorrufen. Gerhard Nafe war es beispielsweise, der sich in den Strafraum hineintankte. Nachdem der SV Leobendorf den Schuss von Nafe nicht klären konnte, versuchte es Christian Höhn mit einem Schuss aus 16 Metern. Doch Höhns Schuss hatte nicht genug Zug, so dass Torhüter Christian Mühlfeldner das Leder gut zu fassen bekam und den Spielstand somit festhielt.
Ein aufgrund der zweiten Hälfte verdienter Derbysieg des SV Leobendorf, der auf einigen Säulen begründet war. Zum einen die eigene Defensivleistung gepaart mit den richtigen Laufwegen von Dominik Strang. Allerdings auch mitgeschuldet der nicht vorhandenen Torgefahr der Hausherren des SV Laufen, die es im Gegensatz zu vorangegangenen Spielen nicht schafften, an der Leobendorfer Abwehr ihre drei treffsicheren Stürmer entscheidend in Szene zu bringen.
Drei Akteure kann man positiv nach diesem Derby erwähnen. Neben Doppeltorschütze Dominik Strang zeigte Laufens Kapitän Florian Hollinger eine vorzügliche Leistung und wenn es auf ihn allein ankam, war Hollinger immer in jeder Situation zur Stelle.
Ganz besonderes Lob galt nach der Partie von beiden Seiten Schiedsrichter Franz Schwaighofer, der mit klaren Anweisungen, schnellem Unterbinden der aufkommenden Emotionen plus sicheren Entscheidungen eine vorzügliche Leistung ablieferte.
Musste des Öfteren mal richtig durchpusten. Laufens Youngster Maximilian Weber, der sich über die Außenbahn zahlreicher Angriffe erwehren musste.
Foto: Christian Schmidbauer (SV Laufen)