Laufen/Chieming: Nur wenige Stunden nach dem erfolgreichen Libella-Endrundenturnier (Platz 3) reisten die E1-Junioren zu einem Einladungsturnier in die neue Halle von Chieming. Mit sichtbar geschwächten Beinen und teils nicht ganz frischem Geist ackerte sich die Elf von der Salzach trotzdem noch auf Platz 5 und kann mit dem Wochenende zufrieden sein.
In der Chieminger Schulturnhalle, die einen hervorragenden Eindruck vermittelte, entwickelte sich im E1-Jugend Einladungsturnier eine sehr torarme Angelegenheit. Viele Unentschieden, nicht allzu viele Torchancen – ein sehr freundschaftlich gelagertes Turnier.
Der SV Laufen trat in Gruppe B gegen den TSV 1860 Rosenheim, den TSV Bergen und den TSV Grabenstätt an. Die Gruppe A führte Gastgeber TSV Chieming an und maß sich mit dem TSV Traunwalchen, dem ASV Grassau und dem SV Erlstätt.
Die ersten drei Turnierspiele endeten allesamt mit 1:1 Unentschieden, so auch der erste Auftritt des SV Laufen gegen den haushohen Favoriten des TSV 1860 Rosenheim. Der SV Laufen hatte bis zur Mitte der Spielzeit (10 Minute wurde eine Partie gespielt) mehr vom Spiel gegen die Sechzger, doch dann bauten die Rosenheimer mehr Druck auf. Nach ein bis zwei gefährlichen Situationen schlugen diese dann in der 6. Minute auch zählbar zu – 0:1. Dem SV Laufen gelang jedoch nur 1 ½ Minuten später der Ausgleichstreffer. Maxi Strang erzielte den Treffer zur Punkteteilung, die schlussendlich auch gerecht war.
Im zweiten Spiel traf man auf den späteren Finalisten TSV Grabenstätt. Schon nach wenigen Sekunden hatten die Salzachstädter die Chance das frühe Tor zu machen. Julian Schrolls Schuss konnte der Keeper der Grabenstätter (ein Freund des SV Laufen, wie sich noch sehr viel später herausstellen sollte) gerade noch parieren. Nach drei Minuten Spielzeit stand ein Grabenstätter Offensivspieler völlig unbehelligt zum Einschuss bereit, schlug aber ein Luftloch – Glück für den SVL. Diese ausgelassene Chance wurde wenig später bestraft. Eine Flanke durch Leon Bach von linksaußen rutschte dem Keeper aus der Hand, so dass Thomas Feil zum 1:0 einspitzeln konnte. In höchster Not musste nach sieben Minuten Vinzenz Scheungrab klären. Nach einem schnellen Gegenstoß musste Scheungrab noch vor der Torlinie für seinen geschlagenen Goalie Bastian Lederer den SVL in diesem Spiel am Leben erhalten. Doch bei der Anschlussaktion war nichts mehr zu machen. Laufens Defensive schlief kollektiv den „Schlaf der Gerechten“ und ließ Stürmer samt Ball passieren – 1:1. In der Folge hatten die Abschlüsse beiderseits zu wenig Power, um den Spielstand noch zu verändern.
Spiel 3 und damit das letzte Gruppenspiel ging gegen den TSV Bergen. Schon kurz nach Anpfiff musste Bastian Lederer im Laufener Kasten alles auspacken, um den raschen Angriff der engagierten Bergener zu klären. Doch ein wenig angestachelt von dieser Aktion schlugen die Laufener Akteure in der zweiten Minute gleich doppelt zu. Leon Bach und Justin Jung brachten die in grün gekleideten Salzachstädter vermeintlich sicher in Front. Halbherzige Zweikämpfe (die an diesem Tag in hoher Zahl beim SV Laufen vorhanden waren) markierten nun das Spiel des SV Laufen. Dies wurde nach vier Minuten vom TSV Bergen genutzt. Erneut war ein solcher Zweikampf ausschlaggebend, dass aus spitzem Winkel das 2:1 fiel. Laufens Hintermannschaft stimmte sich mit ihrem Keeper in der 7. Minute nur unzureichend ab und bekam einen Freistoß schlicht nicht geklärt. Die Bestrafung folgte per Kopf – 2:2. Leichtfertig verschenkte der SV Laufen dabei völlig unnötig den sicher geglaubten Vorsprung und musste mit einem erneuten Unentschieden das Parkett verlassen.
Das Halbfinale war somit Geschichte und man musste in die Zwischenrunde für die Plätze 5-8. Im ersten Zwischenrundenmatch gestalteten die Salzachstädter die Angelegenheit klar und ohne Diskussion gegen den TSV Traunwalchen. Nach einem zerfahrenden Beginn mit einigen Nervositäten befreite sich der SV Laufen selbst aus dieser Druckphase in den eigenen Köpfen. Ein glücklicher Lupfer aus dem Nichts von Molos Bajgora in Minute vier war für den SV Laufen der Dosenöffner – 1:0. Denn nun hatte man Blut geleckt und zwei Minuten später fiel der zweite Laufener Treffer. Nach einem Eckstoß von Thomas Feil netzte Julian Schroll volley zum 2:0 ein. In der selbigen Spielminute, schier nach dem TSV-Anstoß servierte Thomas Feil dem TSV-Keeper den Ball unter die Latte – 3:0. Der TSV Traunwalchen schwamm nun in der eigenen Defensive ziemlich und kam fast aus dem eigenen Strafraum nicht mehr heraus. Der SVL war nun eiskalt unterwegs und bespielte den TSV. Einen erneuten Eckstoß von Thomas Feil haute sich der TSV billardartig selbst in die Maschen – 4:0. Den Schlusspunkt bei 20 Sekunden Spielzeit setzte Leon Bach. Nach einer Flanke von Molos Bajgora stand Leon Bach kurz vor der Torlinie ungedeckt – 5:0.
Im Spiel um Platz 5 traf man wieder den TSV Bergen. Gleich mit der ersten Aktion konnte im Gegensatz zum Gruppenspiel der TSV Bergen die 0:1 Führung zu ihren Gunsten erzielen. Ein äußerst suboptimaler Start für den SV Laufen in diesem Platzierungsspiel. Doch nach drei Minuten egalisierte man den Spielstand. Wieder trat Thomas Feil den Eckstoß und Molos Bajgora knallte das Leder ins Kreuzeck – 1:1. Zwei Minuten darauffolgend ging der TSV Bergen wieder in Führung. Bei einem Freistoß wurde „freundlicherweise“ vom SV Laufen die Mauer geöffnet – 1:2. Der SV Laufen drehte aber die Partie noch vollends. Leon Bach schickte mit einem Pass aus der Mitte Thomas Feil los. Dieser machte mit einer Drehung zwei Gegenspieler nass und vollendete zum erneuten Ausgleich – 2:2. 40 Sekunden vor Schluss setzte Julian Schroll den im Rückraum postierten Molos Bajgora ein, der mit der Fußspitze zum 3:2 einschoss. Und elf Sekunden vor der Schlusssirene sorgte ein schneller Konter über Vinzenz Scheungrab für die Entscheidung. Scheungrab legte überlegt auf Julian Schroll ab – 4:2.
Nach den körperlichen und geistigen Strapazen der Libella-Hallenendrunde konnte man von den Jungs auch nicht alles erwarten, so schlugen sie sich gut und konnten mit einem guten Gefühl die Heimreise über ein Fast-Food-Restaurant in Traunstein antreten.
Zuvor allerdings fand noch die Siegerehrung statt, in der sich der beste Torhüter des Turniers (der Keeper des TSV Grabenstätt) explizit beim SV Laufen bedankte. Laufens Goalie Lederer erkundigte sich in fairer Weise nach einem Pfostenknaller des Grabenstätter Torhüters nach dessen Gesundheit. Dieser dankte dem SVL für diese Geste bei der Siegerehrung.
Die SVL-Ergebnisse vom Sonntag aus Chieming:
Gruppenphase: TSV 1860 Rosenheim – SV Laufen 1:1; SV Laufen – TSV Grabenstätt 1:1 und SV Laufen – TSV Bergen 2:2.
Zwischenrunde: TSV Traunwalchen – SV Laufen 0:5
Spiel um Platz 5: SV Laufen – TSV Bergen 4:2.
Das Finale gewann der TSV 1860 Rosenheim gegen den TSV Grabenstätt sehr souverän mit 5:0.
Die Endplatzierungen des E1-Turniers Chieming:
1. TSV 1860 Rosenheim; 2. TSV Grabenstätt; 3. SV Erlstätt; 4. TSV Chieming; 5. SV Laufen; 6. TSV Bergen, 7. ASV Grassau und 8. TSV Traunwalchen.
Laufens Spielführer Julian Schroll (hinten) und Maxi Strang können hier den Abschluss des TSV 1860 Spielers nicht verhindern.
Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen