Laufen: Der SV Laufen trennte sich am Samstagnachmittag vom FC Bischofswiesen 3:3 Unentschieden. Mit purer Willenskraft konnte der SVL am Riedherrn nach einem 1:3 zurückkehren und noch in der regulären Spielzeit die Punkteteilung erwirken. Damit müsste der SVL eigentlich alle Sorgen in Richtung Abstiegskampf loshaben.
Die gut 90 Zuschauer am Riedherrn in Bischofswiesen sahen vorwiegend im ersten Durchgang der Kreisklassenpartie kein Match zum Zunge schnalzen. Viele hohe weite Bälle beider Teams sorgten für einen eher mäßigen Nachmittag. Lediglich das Panorama konnte einen Hauch weit entschädigen.
Einen solchen langen Ball schlug Helmuth Putzhammer auf Seiten der Gäste in der 6. Minute. Diesen weiten Schlag hätte FCB-Kapitän Markus Huthöfer eigentlich schon unter Kontrolle gehabt, verlor diesen in der Folge jedoch an Gerhard Nafe. Nafe scheiterte mit seinem Versuch an Torwart Stefan Schnitzlbaumer, ermöglichte aber mit seiner Abwehr Nafes Sturmkollegen David Cienskowski die Nachschusschance. Cienskowski ließ diese aus, indem er dem Leder zu wenig Druck verlieh und dieses nur Richtung Torlinie kullerte, aber diese nach Eingreifen eines heraneilenden Defensivmannes nicht überschritt. In der 12. Minute war es im Laufener Strafraum um die Defensive des Spielführers Florian Hollinger eine richtige Zitterpartie. Teils wild versuchte der SVL das Leder zu klären, bekam dieses im eigenen Sechszehner nicht gebacken. Beim Schussversuch ins Tor von Thomas Kalcher fehlte Christoph Gruber aber jegliche Visiereinstellung. Bischofswiesen hatte nun mehr Offensivanteile und konnte in der 16. Minute wieder Gefahr in der SVL-Defensive hervorrufen. Rechtsverteidiger Adrian Braunsperger verlor den Ball an Sebastian Koller. Dessen Flanke wollte Mario Rettenbach per Scherenschlag verwerten, doch Braunspergers Kollege Maximilian Weber spritzte dazwischen und klärte zum nichts einbringenden Eckstoß. Nach 20 Minuten konnte der SVL, der wie die Hausherren einige Defensivschwächen präsentierte, vorne zuschlagen. Helmuth Putzhammer setzte aus der eigenen Hälfte zum schnellen Spielzug an. Nach punktgenauem Doppelpass mit Michael Hollinger schoss Putzhammer aus spitzem Winkel ins Zentrum. Schnitzlbaumer konnte nur leicht nach außen abklatschen. Dort stand allerdings David Cienskowski bereit und schob zur 1:0 Gästeführung ein. Die nach diesem Treffer stattfindende Trinkpause nutzte der FC Bischofswiesen, um noch besser ins Spiel zu kommen. Fast hätte dies in der 24. Minute auch schon gefruchtet. Zuerst konnte Laufens Kapitän Florian Hollinger zwar gut zwanzig Meter vor dem Tor seinen Zweikampf mit Christoph Gruber gewinnen, doch Gruber flog der Ball erneut in die Füße. Nach Grubers Hereingabe scheiterte Fabian Motz im Zentrum nur knapp am Ausgleich, der mittlerweile verdient gewesen wäre. Weiterhin ging es größtenteils mit hohen Bällen zur Sache und die Spieler konnten sich vorwiegend im Kopfballspiel üben. Eine Fehlerkette des SV Laufen sorgte dann in der 29. Minute für den Ausgleichstreffer. Nach vorgelagerten Fehlern kam dann Tobias Stockhammer nur noch im Fallen an das Leder, brachte damit Fabian Motz nicht aus dem Tritt, der in die linke Strafraumhälfte stürzte und locker flanken durfte. Ebenso locker war im Zentrum Christoph Gruber bereit, der alleingelassen nur noch einschieben brauchte – 1:1. In dieser Phase zeigte der FC Bischofswiesen Kampfeskraft und konnte vor allem im Mittelfeld eine große Überlegenheit erwirken. Zu behäbige Laufener liefen den Hausherren zumeist nur hinterher. Dies rächte sich aus Sicht des SV Laufen in der 38. Minute, obwohl hier wieder eine Fehlerkette mehr als ausschlaggebend für den zweiten Gegentreffer war. Sebastian Koller konnte über die rechte Seite des SV Laufen zuerst den Zweikampf mit Adrian Braunsperger gewinnen und ging dann mit dem heraneilenden Tobias Stockhammer in den Infight. Obwohl Stockhammer das Leder schon unter Kontrolle hatte, verlor er dieses noch äußerst unglücklich an den nachsetzenden Koller, der flach auf Fabian Motz legte – 2:1. Der SV Laufen nun größtenteils völlig verunsichert und die Halbzeitpause herbeisehend. Einmal versuchte es die Offensivreihe der Gäste noch vor dem Pausentee den Gleichstand herzustellen. Technisch wertvoll war Gerhard Nafe in der 42. Minute unterwegs. Nafe ließ an der Strafraumgrenze zwei Gegenspieler um sich herum tanzen und flankte auf den freistehenden David Cienskowski. Cienskowskis Kopfstoß konnte Keeper Schnitzlbaumer im Nachfassen unter seinem Körper begraben.
Der Kick am Riedherrn veränderte sich zuerst kaum, erst spät kam der SV Laufen ins Spiel zurück. Zuvor musste man aber sogar den dritten Gegentreffer hinnehmen. Der FC Bischofswiesen zeigte in der 62. Minute, dass Fußball mit guten Kombinationen einen einfache Sportart ist. Nach einem Pass aus dem Mittelfeld lief Christoph Fischer dem weitaus zu spät startenden Tobias Stockhammer auf und davon. Fischer zirkelte die Flanke punktgenau auf Fabian Motz´s Kopf, der das Leder über Kalcher hinweg unter die Querlatte köpfelte – 3:1. Wer aber glaubte, das Spiel hätte nun sein Ende, hatte die Rechnung ohne die nun zurückgefundene und vorher ziemlich verschwundene Willenskraft des SV Laufen gemacht. Nach einigen wilden Aktionen auf beiden Seiten, die Schiedsrichter Rothe aus Anger versuchte unter Kontrolle zu bekommen, gehörten die Schlusszwanzigminuten größtenteils den Gästen von der Salzach. Ein rascher Spielzug aus dem Laufener Mittelfeld ausgehend sorgte für den Anschlusstreffer zum 3:2. Michael Hollinger trieb das Runde in Richtung Helmuth Putzhammer, der auf außen Gerhard Nafe einsetzte. Nafe zog an Fabian Jung vorbei und brachte das Leder scharf auf Putzhammer zurück, der im Zentrum nur noch den Fuß hinhalten musste – 3:2. Nach diesem Treffer hätte es bei äußerst strenger Regelauslegung für den Hausherren durchaus noch schlimmer kommen können. Torwart Schnitzlbaumer hatte aus dem Affekt mit Gerhard Nafe eine Auseinandersetzung. Nach kurzen Wortgefechten beließ es Schiedsrichter Rothe bei mündlichen Ermahnungen für einige Spieler auf beiden Seiten. Die Partie nahm einen härteren Charakter an und wurde vor allem im Mittelfeld auf Messers Schneide geführt. Die letzten fünf Minuten konnten die 90 Zuschauer noch die ein oder andere Torszene beobachten, die vor allem für den SV Laufen gut ausgingen. Zuerst zeigte der FCB in der 85. Minute wieder einen Angriff über die Außenbahnen des SV Laufen, an diesem Tag interessanterweise ein mehr als probates Mittel gegen die Lindner-Truppe von der Salzach. Die scharfe Hereingabe von Christoph Gruber konnte Christoph Fischer zwar gut verarbeiten, doch Fischers Schuss legte sich ins Außennetz ab. Den Punkt in Bischofswiesen sackte der SV Laufen dann in der 89. Minute ein, und das vor allem aufgrund des zweiten Durchgangs verdient. Michael Hollinger präsentierte einen guten Pass nach außen auf Helmuth Putzhammer, der sofort ins Zentrum flankte. Mustergültig köpfte der aufgerückte SVL-Kapitän Florian Hollinger in den rechten Torwinkel zum Ausgleich – 3:3.
Laufens Zweite Mannschaft konnte zur selben Zeit ihr Auswärtsspiel beim TSV Bergen 2 nicht mit Erfolg krönen. Die Elf, die Trainer Hans Obermayer aufbieten konnte, unterlag glatt mit 0:3 Toren im C-Klassen-Match.
Wie in dieser Szene musste ein weiter Schlag in der Defensive behelfen. Laufens Spielführer Florian Hollinger (Mitte) knallte vor dem herankommenden Christoph Gruber aus der eigenen Gefahrenzone.
Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen