Die erste Viertelstunde beherrschte klar der Gast der SG Reichenhall/Hammerau, der sich an der Salzach anschicken wollte, den Spitzenplatz der Gruppe Rupert 1 zu verteidigen. Dieses Vorhaben sah auch in Sachen Spielanteile so aus, denn eine hohe Ballbesitzstatistik wie zu besten Zeiten eines Trainers Pep Guardiola brachten Befürchtungen bei den Fans des SV Laufen hervor. Doch Ballbesitz ist nicht immer alles - das mussten die Kurstädter an der Salzach bitter erfahren. Obwohl die SG Reichenhall eigentlich nur vor dem SV Laufen Strafraum zu finden war, gelang dem Hausherren zur Überraschung aller in der 17. Minute sogar der Führungstreffer. Ein weiter Ball von Stephan Kraller erreichte punktgenau Simon Maier, der sich gegen seinen Gegenspieler durchsetzte und das Leder überlegt an Torhüter Michael Reichelt zum 1:0 vorbeizirkelte. Ab der Laufener Führung spielte die Zeit vollends gegen die Gäste aus der Kurstadt, die sich zunehmend schwer taten, die Abwehrschlacht des SV Laufen anzunehmen und entscheidend durchzukommen. In der 26. Minute wurde Reichenhalls Superstürmer Florian Leissing durch die Gasse geschickt. Leissing unterlag aber im direkten Duell gegen den gut parierenden Andre Kurre im Laufener Tor. Obwohl das Spiel eigentlich nur auf das Laufener Tor ging, fand der Gast vorerst keine Mittel das Leder in die Maschen zu befördern. Erst in Minute 40 gelang dem Ex-Laufener Abdul Shaheen der Ausgleichstreffer. Mit einem der besten Spielzüge des Spiels konnte der Gast vor der Halbzeit den Spielstand egalisieren. Julian Ohlhoff kam über links durch, umspielte Niklas Reiter und legte mit Auge auf den an der Strafraumgrenze lauernden Shaheen zurück, der mit einem platzierten Schuss die vielfüßigen Abwehrversuche verpuffen ließ - 1:1.
Das Spiel änderte sich im zweiten Durchgang grundlegend überhaupt nicht. Die SG Reichenhall/Hammerau mit hoher Ballbesitzquote, der SV Laufen mit aufopferungsvoller Defensivarbeit. Julian Draak hätte auf Seiten des SV Laufen allerdings mit der wohl einzigen gefährlichen Tormöglichkeit für die Hausherren die nochmalige Führung herstellen können. Michael Felber setzte in der 71. Minute zu Sprint von der Mittellinie an und schlug diagonal auf Draak. Dieser drehte sich zuerst allerdings einmal zuviel um die eigene Achse, so dass er vorerst gestellt wurde. Mit dem linken Fuß versuchte Draak dann noch das Tor zu aus gut 20 Metern zu erzielen, doch der Schuss verfehlte das Tor um gut zwei Meter. Auch die SG Reichenhall/Hammerau konnte bis zur Schlussphase nicht wirklich große Chancen erzwingen. In der 87. Minute hätte jedoch Arlind Bekiri den SV Laufen fast um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. Nach einem Eckstoß von Florian Leissing stieg Bekiri, aufgrund seiner Größe nicht unbedingt als Kopfballungeheuer vermutet, hoch hinauf und setzte seinen Kopfstoß an die Latte. Und nur eine Minute vor Schluss wurde es nochmals gefährlich für das Laufener Gehäuse. Nach einem Freistoß von Julian Ohlhoff aus dem linken Halbfeld kullerte der Ball in Richtung Torpfosten und näherte sich bedenklich dem Überschreiten der Torlinie, doch Keeper Kurre brachte seine Hand noch an den Ball und sicherte dem SV Laufen den verdienten Punkt aufgrund seiner dargebotenen Abwehrschlacht am Samstagnachmittag an der heimischen Freilassinger Straße.
Für die SG Reichenhall/Hammerau bedeutete dieser unerwartete Punktverlust den gleichzeitigen Verlust der Tabellenführung an die SG Kammer/Otting. Der SV Laufen kann jetzt schon auf eine tabellarisch gute Saison als derzeit Tabellendritter zurückblicken.
Marco Schmitzberger, wohl der beste Kicker des Kurstädter Nachwuchses, fand persönlich genauso wenig Entfaltung wie seine Kollegen von der SG Reichenhall/Hammerau und erlitt einen bitteren Punktverlust beim SV Laufen (hier von links Simon Maier, Mohamad Cadurra und Julius Gertig).
Foto: Christian Schmidbauer für den SV Laufen