Rosenheim: Der Fußballkreis Inn/Salzach hat sich beim Kreistag in Rosenheim am Freitagabend, den 19. Januar 2018,für die kommenden vier Jahre neu aufgestellt und ausgerichtet. 185 Vereinsdelegierte nutzten in Kur- und Kongresszentrum (KUKO) die Möglichkeit, die Verbandsarbeit und die Entwicklung des Amateurfußballs in der Region aktiv mitzugestalten. Den SV Laufen vertraten dabei Ehrenvorstand Rupert Putzhammer und Jugendleiter Christian Schmidbauer.
An der Kreis-Spitze gab es eine Veränderung, als neue Kreis-Vorsitzende wurde einstimmig Carmen Jutta Gardill gewählt. Die bisherige Kreisbeauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball sowie Kreis-Ehrenamtsbeauftragte beerbt Bernd Schulz, der nicht mehr für eine weitere Amtszeit kandidierte. Für sein langjähriges Engagement wurde Schulz in Rosenheim zum Ehren-Kreisvorsitzenden ernannt. Gewählt wurden weiterhin Thomas Langner als Kreis-Spielleiter (einstimmig) und Bernhard Hellmich als Kreis-Jugendleiter, der sich in geheimer Wahl mit 101 zu 71 Stimmen (5 ungültige Stimmen) gegen Frank Maier durchsetzte. Die Nachfolge von Carmen Jutta Gardill als Kreis-Beauftragte für den Frauen- und Mädchenfußball tritt Michaela Heinzlmeier (einstimmig) an. Als Kreis-Schiedsrichterobmann wurde der bereits gewählte Josef Kurzmeier einstimmig vom Kreistag bestätigt. Stephan Bierschneider als Kreis-Sportgerichtsvorsitzender und Helmut Riedl als Kreis-Ehrenamtsbeauftragter sollen den Kreisausschuss komplettieren. Sie sollen vom BFV-Präsidium berufen werden.
"Die Leidenschaft für den Fußball verbindet uns alle. Ich möchte im offenen Dialog und im Austausch mit den Vereinen in den nächsten vier Jahren als Kreis-Vorsitzende für den Kreis Inn/Salzach arbeiten. Nur gemeinsam können wir es schaffen", sagte Carmen Jutta Gardill kurz nach der Wahl in ihrer Antrittsrede.
Meinungsbilder zu drei möglichen Reformen im Spielbetrieb
Beim Kreistag waren die Teilnehmer zudem wie schon in den Jahren 2010 und 2014 aufgerufen, ihre Meinung zu möglichen Reformen im Spielbetrieb zu äußern. Zur Diskussion standen:
1. "Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im § 34 SpO (Einsatz in verschiedenen Mannschaften)"
2. "Spielrecht von A-Junioren in Herren-Mannschaften"
3. "Erhöhung der Anzahl an Auswechslungen auf Kreisebene"
Alle Details zu den Meinungsbildern sowie aktuelle Pro- und Contra-Argumente der betroffenen Vereine: hier klicken.
Für die Abschaffung der Sonderregelung auf Kreisebene im §34 SpO sprachen sich 21,7 Prozent aus, dagegen 78,3 Prozent.
Für die Möglichkeit, künftig wieder A-Junioren mit Vollendung des 18. Lebensjahres in Herren-Mannschaften einsetzen zu dürfen, sprachen sich 77,8 Prozent aus, dagegen 22,2 Prozent.
Für die Erhöhung der Anzahl an möglichen Auswechslungen auf Kreisebene auf fünf Auswechslungen sprachen sich 31,7 Prozent aus, dagegen 68,3 Prozent.
Rede von BFV-Präsident Rainer Koch zu aktuellen Herausforderungen im Amateurfußball
In seiner Rede ging BFV-Präsident und 1. DFB-Vizepräsident Rainer Koch, der wieder alle 22 Kreis- und sieben Bezirkstage besucht, unter anderem auf die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen im Amateurfußball ein. Im Fokus standen die Positionierung und die Bedeutung des herausragenden ehrenamtlichen Engagements an der Fußballbasis in Zeiten einer fortschreitenden Eventisierung der Gesellschaft und immer höheren Geldflüssen im Profi-Bereich sowie im Besonderen die nötige Digitalisierung des Amateurfußballs und die entsprechenden BFV-Angebote, die für eine breite öffentliche Wahrnehmung und die auch künftig positive Entwicklung elementar sind.
"Dem Amateurfußball in Bayern geht es durchaus immer noch gut. Wir können deshalb optimistisch in die Zukunft schauen, auch wenn wir bedingt durch demographische und andere Veränderungen jetzt mit zurückgehenden Mannschaftszahlen, Vereinsfusionen und stetig zunehmenden Spielgemeinschaften konfrontiert werden. Wir Fußballer in Bayern sind über 4600 Vereine, noch immer über 25.000 Mannschaften und weit über eine Million Menschen, die jedes Wochenende mit dem Amateurfußball in Berührung kommen: als Spieler, als Trainer, als Vereinsverantwortlicher, als Schiedsrichter oder als Zuschauer. Der Amateurfußball ist ein wichtiger Teil unseres Lebens. Deshalb kämpfe ich, deshalb kämpfen wir alle im BFV für eine gute Zukunft des Amateurfußballs und unserer Fußballvereine!", erklärte Koch.
Verbandsfinanzen: Zukunftspläne transparent dargestellt
Auch die Pläne und die künftige Ausrichtung bei den Verbandsfinanzen wurden den Teilnehmern wie schon bei den kürzlich veranstalteten 24 Runden Tischen in ganz Bayern ausführlich dargelegt. Die "AG Finanzen", mehrheitlich bestehend aus Vereinsvertretern von Klubs aller Größen und aus den verschiedensten Spielklassen sowie den Fachleuten des BFV, hatten in den letzten Monaten bei drei Terminen intensiv am künftigen Finanzierungskonzept gearbeitet. Der herausgearbeitete jährliche Mehrbedarf des BFV in Höhe von 1,5 Millionen Euro für verschiedenste Projekte soll dabei zu einem Drittel vom BFV selbst erbracht werden, ein Drittel soll aus Gebührenanpassungen bei den Trainerlizenzen erwirtschaftet werden und ein Drittel soll wie beim BFV-Gesamthaushalt von den Vereinen geschultert werden. Konkret sind das 120 Euro je Verein. BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher legte dem Kreistag detailliert die Ergebnisse der AG Finanzen dar.
Die neue Kreis-Spitze um die neue Kreis-Vorsitzende Jutta Carmen Gardill (M.). BFV-Präsident Rainer Koch (r.) und Robert Schraudner (BFV-Vizepräsident und Bezirksvorsitzender Oberbayern, l.) gratulieren.