Laufen: In einem ausgeglichenen, jedoch von häufigen Fehlpässen, geprägten Derby zwischen dem SV Laufen und dem SV Leobendorf wurde Maximilian Schmidt zum Derbyhelden. Schmidt netzte in der 70. Minute zur Laufener Führung ein, die der mit aller Offensivmacht auftretende SV Leobendorf trotz eines Strafstoßes nicht mehr ausgleichen konnte.
Flott ging es im Stadtderby zwischen dem SV Laufen und dem SV Leobendorf los. Vornehme Zurückhaltung war definitiv fehl am Platze. An der Freilassinger Straße hatte die Billinger-Elf aus Leobendorf die erste erwähnenswerte Torchance. Nach einem Fehler der Laufener Hintermannschaft konnte Leon Schifflechner seine Flanke auf den zweiten Pfosten bringen, doch Valentino Persico scheiterte völlig freistehend aus kurzer Distanz mit seinem Kopfstoß (7.). Zwei Minuten darauffolgend die erste kleinere Torchance der Hausherren. Nach Eckstoß von Gerhard Nafe verlängerte Maximilian Schmidt per Kopf auf David Cienskowski, der im Anschluss den Ball in die Hände von Christoph Pöhlmann stupste. Beide Teams legten früh ihre Scheuklappen ab und brachten die offenstehenden Defensivreihen oftmals durch ansehnliche Strafraumszenen in Bedrängnis. Erneut sahen die 415 Zuschauer an der Freilassinger Straße in der 13. Minute einen Leobendorfer Angriff über die Außenbahn. Diesmal brachte Tobias Walter die gefährliche Flanke in die Gefahrenzone. Dort fischte Laufens gut aufgelegter Torwart Thomas Kalcher den Kopfstoß von Dominik Strang aus der Luft. Richtig brenzlig wurde es zehn Minuten später auch im Leobendorfer Strafraum. Nach einem Einwurf konnte Dominik Lindner im Strafraum Christian Höhn das Leder auflegen, der mit seinem Schuss das Tor allerdings verfehlte. Nach einer halben Stunde Spielzeit beruhigte sich das in Teilen hektische Spiel und es schlichen sich immer mehr Unkonzentriertheiten, die in zahlreichen Fehlpässen endeten, ein. Viele Spielunterbrechungen taten dem Spielfluss nicht ernsthaft gut. Auch waren weiterhin eine Vorteile zu sehen, da beide Teams weiterhin durchaus engagiert am Werke waren. Einige Torszenen auf beiden Seiten brachten nichts Zählbares heraus. In der 39. Minute konnten beide Mannschaften noch mit zwei besseren Chancen aufwarten. Zuerst der Hausherr von Trainer Hermann Lindner. Christian Höhn eroberte das Leder in der Leobendorfer Vorwärtsbewegung und passte auf David Cienskowski. Laufens Goalgetter, der am Derbytag ziemlich glücklos blieb, zog samt Ball ins Zentrum, schoss allerdings über das Gehäuse. Gleich im Gegenzug kam Leobendorfs Tobias Walter über die linke Außenbahn zur Flanke. Im Zentrum legte Leon Schifflechner auf Maximilian Schäfer auf, der von der Strafraumgrenze das Tor deutlich verfehlte.
Sieben Minuten dauerte es im zweiten Durchgang dann doch, bis ein bisschen Aufregung entstand. In der 52. Minute dann konnte sich Laufens Goalie Thomas Kalcher richtig auszeichnen. Tobias Walter schoss einen scharfen Freistoß aus halblinker Position um die Mauer herum. Kalcher flog ins Kreuzeck und holte das Leder heraus. Leobendorf drückte nun zusehends auf das Laufener Tor und der Hausherr musste schon alles aufbringen, um den Rückstand zu verhindern. Erneut war es Tobias Walter in der 54. Minute, der sich diesmal per Dropkick aus der Distanz versuchte. Sein Schuss knallte an Tobias Stockhammers Kopf und somit hauchdünn über den Querbalken hinweg. Einige Minuten ließ sich der SV Laufen ziemlich weit in die eigene Hälfte hineindrücken, was dem Gast mehr Spielfreiheit gab. Doch allzu lange hielt dieser Zustand nicht an. Schon in der 57. Minute war es Christian Höhn, der David Cienskowski losschickte. Cienskowski setzte sich über die außen gegen Andreas Spitz durch und rannte in Richtung Tor. Cienskowski hätte wohl mit mehr Übersicht das lange Torwarteck wählen können und somit souverän zur Führung einnetzen können, entschied sich aber für das kurze Torwarteck und machte es für Christoph Pöhlmann im Tor des SV Leobendorf deutlich einfacher. Pöhlmann tauchte nach unten und entschärfte die Torchance. Heftig brannte es in den jeweiligen Defensivreihen und keine Mannschaft hätte sich in dieser Spielphase über einen Gegentreffer beschweren dürfen. Der Held des Tages trat dann in der 70. Minute auf. Nach einem Einwurf von Maximilian Weber auf Christian Höhn sah Zweiterer den sich in den freien Raum wegstehlenden Maximilian Schmidt und bediente ihn. Schmidt stach hinein und konnten den freien Raum in Richtung Tor nutzen und das Leder an Pöhlmann vorbei ins Laufener Glück legen – 1:0. Der Gast vom SV Leobendorf brachte nun alle zur Verfügung stehenden Offensivkräfte und versuchte mit der Brechstange noch den Ausgleich zu erzielen. Und Feuer entfachte diese Maßnahme das eine oder andere Mal durchaus im Laufener Schlussdrittel des Spielfeldes. Ein weiter Ball flog in der 79. Minute in den Fünfmeterraum der Laufener, wo Torwart Kalcher gegen zwei Gästestürmer im Nachfassen den Ball gerade noch unter seinem Körper begraben konnte. Da noch lange nicht Schluss war, tat auch die Gelb-Rote Karte für Fatos Krasniqi (SV Laufen) in der 80. Minute noch ihr Übriges zur nervlichen Belastung in der Schlussphase. Ein Foulspiel des SV Leobendorf im Halbfeld ahndete Schiedsrichter Laufke (FC Traunreut) in der 83. Minute nicht, so dass erst richtig Gefahr aufkam. Gerhard Enzinger, der samt weiteren Stürmern, beim Gast eingewechselt wurde begab sich in den Infight mit Tobias Stockhammer und fiel nach einer kurzen Berührung im Strafraum zu Boden. Hoffnung und schon Jubel brannte auf Seiten des SV Leobendorf auf. Die Verantwortung übernahm Maximilian Schäfer, knallte jedoch den Ball weit über das Gehäuse hinweg. In den Schlussminuten versuchte der SV Laufen mit aller Macht den Ball am gegnerischen Strafraum festzumachen und holte sich dadurch wichtige Zeit heraus, die schlussendlich reichte, um aus Sicht des SV Laufen (nach zwei Derbyniederlagen in der vergangenen A6-Saison) einen moralisch wichtigen Derbysieg einfahren konnte.
Zwei der auffälligeren Akteure des Derbys. „Derbyheld“ Maximilian Schmidt, der hier an Tobias Walter vorbeiziehen konnte.
Foto: Michael Scheungrab für den SV Laufen